bei der Darstellung der Indizes von ETFs wie z. B. bei einem DAX ETF gibt es zwei verschiedene Replikationsarten, die da wären die Physische und die Synthetische.
Physische Replikation
Bei der physischen Replikation wird der ETF genau mit den Werten hinterlegt, die im Indize sind. Sprich in einem DAX ETF sind ausschließlich die 30 DAX-Werte enthalten. Dies möchte ich anhand des Comstage ETFs einmal genauer aufzeigen:
Physische ETFs bieten folgende Vor- und Nachteile:
Erklärung:
Kontrahentenrisiko: Da bei der physischen Replikation (Nachbildung des Indizes) nur die jeweiligen Wertpapiere, die im jeweiligen Indize enthalten sind, müssen sogenannte Swapgeschäfte (Tauschgeschäfte) nicht mit anderen Banken getätigt werden. Es gibt also keine Ausfallrisiken.
Synthetische Replikation
Bei der Synthetischen Replikation bzw. Swap-ETFs schließt der ETF Anbieter einen Vertrag mit einem Finanzinstitut (oft die Muttergesellschaft) um die Wertentwicklung des Indizes zu gewährleisten. Im Gegenzug bekommt das Finanzinstitut die Wertentwicklung des Warenkorbes des ETF Anbieters. Diese Methode ist insbesondere bei großen Indizes oder speziel schwer nachbaubaren Indizes sinnvoll, da diese ETFs dann auch oft günstiger sind, als bei der physischen Replikation oder erst überhaupt machbar. Der Nachteil ist eindeutig das Kontrahentenrisiko. Dieses Risiko wird allerdings dadurch abgeschmolzen, dass das Finanzinstitut hohe Sicherheiten hinterlegen muss und diese oft überversichert sind.
Beispiel: Leiht sich das Finanzinstitut vom ETF Anbieter seinen Warenkorb im Wert von 1.000 Euro, dann muss er je nach Anlagetyp wie Aktien, Staatsanleihen … Sicherheiten hinterlegen. Er hinterlegt also z. B. Siemens Aktien im Wert von 1.100 Euro oder deutsche Staatsanleihen im Wert von 1.050 Euro. (110 % Sicherheit bei Aktien und 105 % bei Anleihen als Beispiel)
Synthetische ETFs bieten folgende Vor- und Nachteile:
Kontrahentenrisiko: Das Kontrahentenrisiko ist gesetzlich geregelt und darf 10 % nicht übersteigen, meistens ist dies allerdings auch erheblich geringer. Durch die Überversicherung ist dies Risiko ebenfalls deutlich abgesenkt.
Fazit: Welche Art der Nachbildung (Replikation) des Indizes man bevorzugen sollte, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab was einem wichtiger ist, die Kosten oder die Sicherheit.